Was wir aus dem “Fall Relotius” lernen können Eintrag in den Dokublog > Radioblog des swr, Frühjahr 2019 In einem Brief schrieb mir unlängst mein Radiokollege, der Hörspiel-Autor und frühere Dramaturg Christoph Buggert: „Das Fake ist ja nicht nur eine Entstellung der Wirklichkeit — oder sagen wir: die altbekannte Form der
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Archives for Texte/Thesen (deutsch)
Marcel Prousts Sandtörtchen und die gespeicherten Klänge der Welt
… im Kontext unserer eigenen Erinnerungen. Aus meinem Beitrag für den SWR Docublog > Radioblog vom 18.02.2015. Um es ein für allemal zu sagen: Als Sender wie Empfänger bestehe ich auf meinen subjektiven Wahrnehmungen, meiner Sicht der Dinge, meinen shades of life. Es hat Jahre gedauert, bis ich mich traute,
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Der gefrorene Augenblick
Fotografie und Hörkunst – Zwei Ausdrucksmittel im Vergleich. Ansprache zur Eröffnung einer Retrospektive von Arbeiten des Fotografen Wolfgang Schreier in Vok Dams ATELIERHAUS, Wuppertal (30. Juni 2019). Wir beide, lieber Wolfgang, sind die Vertreter „armer“ Medien – der Fotograf und der Hörfunkautor. Dort, wo wir uns seit 50 Jahren herumtreiben,
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Radiofeature – wohin? H. K. spielt die konservative Karte
Ein Mailwechsel vor der Internationalen Feature Konferenz (IFC) in Lublin 2015. Am 18. Mai mailte Peter Leonhard Braun: Lieber Helmut, Als ich mich vor circa 60 Jahren bemühte, Zugang zum Feature zu finden, also um Lohn und Brot durch Programmarbeit — da wurde eine einzige Sache von mir verlangt: Ich hatte schreiben
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Was Grass uns lehrt
Über den Autor als Homo politicus und die Verbindung von elaborierter Form mit publizistischer Sorgfalt. SWR Dokublog > Radioblog vom 14. April 2015. Günter Grass ist tot. Alles und noch mehr wurde zu diesem Anlass gesagt. Ich habe den Mann verehrt, mitsamt seinem späten SS-“Geständnis” und dem missratenen Israel-Gedicht – welche
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Bread and Butter
Der nützliche Blick vom Feature-Olymp. Über die Radio-Leidenschaft eines Privatfunk-Reporters. SWR Dokublog > Radioblog vom 6. März 2015. Der Mann heißt Toni Schmitt, ist Mitte 40 und arbeitet für 105.5Spreeradio, die “junge Berliner Radiostation mit den besten Songs aller Zeiten !” Seine Visitenkarte ist eine quietschbunte Homepage – Service links (das
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RADIO IST SOUND – WIE WIR TÖNE ZUM SPRECHEN BRINGEN
Radio als Rekonstruktion der „Wirklichkeit“ und eine Kontroverse zur “Überbewertung” der Stereophonie, 2015. swr-Radioblog vom 25. 2. 2015. Merken Sie sich den Termin: 5. April, 20 Uhr ! Schalten Sie dann das Erste Programm des SFB-Hörfunks ein, und Sie werden eine Sensation erleben! (“Nachtdepesche” Berlin, 31. 3. 1967). Die
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WAS TÖNE SAGEN – UND WAS NICHT
Vom unscharfen Klang akustischer Orte. Smartphones, GPS-Signale, „Klangbrücken“ und Soundkünstler am Mischpult. Können wir San Francisco hören? swr-Radioblog vom 14. 2. 2015. All accurate descriptions for sound will be biographical, based on personal experience” (R. Murray Schafer, “Voices of Tyranny — Temples of Silence”, 1993). “Meine” erste Stereo-Ausrüstung – sendereigenes UHER-Report,
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Features aus dem 18.Jahrhundert
Über Radioserien und den erzählerischen Umgang mit Vergangenem im Radiofeature. Nachfolgender Text erschien als Einführung zu meinem Buch „Katharina die Große“ (1988), beschreibt aber auch die Entstehung der vorausgehenden gleichnamigen Serie von acht Halbstunden-Sendungen im SENDER FREIES BERLIN aus dem selben Jahr. 1986 war eine zwölfteilige Serie „Peter der Große
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Der Ast, auf dem wir sitzen
Vom Reichtum eines “armen” Mediums und dem Reiz digitaler Spielzeuge. Aus meinem Beitrag für den swr Docublog > Radioblog vom 01.03.2015. “Tapfer, tapfer !” sagt mir ein Freund am Telefon, nachdem er meine ersten Blogs gelesen hat. “Das gute alte Dampfradio – kein Publikum, aber eisern daran festhalten !” Er
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Der Riss, in dem wir leben
Aus der Korrespondenz im Oktober 2012 während der Arbeit an „Objektive Lügen – Subjektive Wahrheiten / Radio in der Ersten Person” mit einem Feature-Enthusiasten über unsere Furcht vor dem medialen Gezeitenwechsel. Lieber … Dein Echo hat mich umgehauen. Längere Briefe bekommen wir ohnehin nur noch selten. Und dann so einen
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Wer sind wir ? Und für wen ?
Appell für mehr Ordnung im Radioladen und Lob des Autors als Erzähler. Aus meinem Beitrag für den swr Docublog > Radioblog vom 03.04.2015. Das Wort “Radio”, das als Fahne über unseren Texten flattert, besagt alles und deshalb nichts. Meinen wir das tradierte Transportmittel zwischen dem einsamen Autor und den unbekannten
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Das ganze Leben
Feature passt in keine Schublade – Eine Polemik (2007). Sehr geehrter Herr Redakteur, wie ich Ihrer heutigen Mail entnehme, möchten sie mein Feature über vergleichende Beobachtungen bei der Erziehung von Hundewelpen und Kleinkindern nicht übernehmen. Das ist Ihr gutes Recht. Ich kenne die Grenzen der Programmgestaltung aus eigener Erfahrung und
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Fix it in the mix – ein Brief aus der Praxis
über veränderte Bedingungen und Arbeitsweisen im erzählenden Radiofach. 3. Juni 2009 Liebe K., ich beeile mich mit dem Versuch einer Antwort, denn die Vorbereitung auf das „Oh!-Ton-Festival” in Potsdam macht wie gewöhnlich mehr Arbeit als vorausgesehen, und ich weiß nicht, was in den verbleibenden acht Tagen noch alles auf mich zukommt. Dann
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Die Watchdogs sind los
Relotius und die Folgen. Ergänzte Fassung eines Eintrags in den Dokublog > Radioblog des swr vom Frühjahr 2019. „Der Grundfehler seiner Arbeit lag nur darin, dass er kein Reporter ist, sondern Schriftsteller“, schrieb der Münchner SPIEGEL-Leser A.T. an das Magazin über jenen Autor, der nach seiner „Enttarnung“ (Dezember 2018) in anderen
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Das Reportage-Feature in der vernetzten Welt
Faktensammlung und Erlebnisbericht. Erschienen in CUT-Magazin (“Feature-Workshop” 2000) – Manchmal kommt es mir vor, als schäme sich das Feature seiner Herkunft. Dann setzt es den Federhut auf und nennt sich „Radiokunst“ — und kann doch seine journalistische Herkunft nie ganz verleugnen. Versucht das Feature nämlich auf das Faktische, die „Wirklichkeit“
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Gedanken über das Große Radio-Feature
Redaktionelle Vorlage (I) – Anfang 1994. (1) Der Radiodokumentarist, schrieb Alfred Andersch 1953, bewege sich in dem weiten Raum „zwischen Nachricht und Drama“. Das heißt u. a.: Unser Publikum hat Anspruch darauf, auf spannende, möglichst unterhaltende Art informiert zu werden — und mit Spannung sei die „oberflächliche“ des Kriminalfalls ebenso
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Auf der inneren Leinwand
Der Atmofilm / Aus Feature-Workshop in CUT-Magazin, 2000: Im weiten Feld “zwischen Nachricht und Drama” (Alfred Andersch) kann Feature alles sein — nackte Wort-Erzählung, wie sie der große Radioplauderer Horst Krüger so faszinierend beherrschte, Reportage, Montage. Aber auch der gestaltete “reine Ton”: Atmo- oder Hörfilm. Film für die Ohren. Die Herstellung erscheint
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WIR und unser HANDWERKSZEUG
Zwei Beiträge über die Kohärenz von technischer Entwicklung und individuellem Anspruch. Ran an den Speck! Unter anderem Titel erschienen in CUT-Magazin (Feature-Workshop, 2000). ANFRAGE: Ich arbeite an einem Feature über südbadische Geburtstags-Riten der 50er Jahre und möchte Zeitzeugen befragen. Allerdings widerstrebt es mir außerordentlich, dieselben durch meine Tonaufnahmen zu belästigen. Alles sollte so
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Collage? Montage!
Was wir von Sergej Michailowitsch & Kollegen lernen können. Lose Gedanken zur Feature-Dramaturgie. Erschienen in CUT-Magazin (Feature-Workshop, 2000). Wenn wir sie beim Wort nehmen, kann Sprache verräterisch sein. Mein derzeitiges Reizwort heißt „COLLAGE“. „Kólla“ (griechisch) bedeutet „Leim“. „Collage“ (französisch) ist der Vorgang — und das Ergebnis — des Zusammenleimens. Mein CD-Rom-Lexikon vermerkt
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