Ypern

Die Stadt, die mit den Toten lebt.

Deutsch­land­funk (2003).

YPERN, MENENTOR / LEBHAFTES STIMMENGEWIRR

Autor  Kein Stadt­tor – ein Tri­umph­bo­gen … Viel zu groß für das klei­ne Ypern, 35 000 Ein­woh­ner. Das Rie­sen­tor an der Aus­fall­stra­ße nach Menen  ist ein Sie­ger­denk­mal. Und nicht das ein­zi­ge in Flan­dern. Denn der Sieg war blu­tig. 55 000 Namen sind hier ein­ge­mei­ßelt — tote Eng­län­der, Aus­tra­li­er, Neu-See­län­der, Kana­di­er und  Kolo­ni­al­sol­da­ten. Die Stadt ist von frem­den Toten besetzt.

Wir sind fünf‑, sechs­hun­dert — wir Tou­ris­ten, die jetzt schlag­ar­tig ver­stum­men und ein pas­sen­des Gesicht aufsetzen. 

DAS STIMMENGEWIRR EBBT AB / TROMPETENSIGNAL

Ansa­ge 

REDNER … The­se sto­ries are sto­ries of mud and blood, of unspeaka­ble suf­fe­ring and limit­less human endu­rance. Howe­ver they are also sto­ries of cou­ra­ge and devo­ti­on to duty, of com­ra­de­ship and self-sacrifice… 

Spre­cher  Schlamm- und Blut­ge­schich­ten … unaus­sprech­li­ches Leid und gren­zen­lo­ses Durch­hal­ten … Mut und Hin­ga­be … Kame­rad­schaft, Opfer…

DASSELBE AUF NIEDERLÄNDISCH / DARAUF:

Autor  Ein Gedrän­ge wie bei der Wach­ab­lö­sung vor West­mins­ter Palace oder an der Kreml­mau­er. Der Papst war schon da, Prä­si­dent Bush der Älte­re, Mut­ter The­re­sa, Shi­mon Peres … Jeden Abend die­ses Ritu­al, seit 1928.

REDNER  …Today we com­me­mo­ra­te in par­ti­cu­lar 14th August 1915. Cap­tain May­nard Per­cy Andrews of the 1st / 4th Bat­tali­on, The Duke of Wellington’s Regi­ment. When one of his men — Pri­va­te Lee — was bad­ly woun­ded by a shell, Cap­tain Andrews asses­sed that he nee­ded to be got to the dres­sing sta­ti­on as a mat­ter of urgen­cy. As it was impos­si­ble to car­ry a stret­cher through the floo­ded com­mu­ni­ca­ti­on trench… 

Spre­cher  Wir geden­ken Cap­tain Andrews. Ein Sol­dat aus sei­ner Ein­heit war ver­wun­det wor­den. Der Ver­bin­dungs­gra­ben über­schwemmt. Unge­deckt tru­gen sie den Kame­ra­den aus der Feu­er­zo­ne.  Dann, im letz­ten Augen­blick, ein Tref­fer. Cap­tain Andrews ret­te­te ein Leben und bezahl­te mit dem eigenen.

SPRECHER  Now your atten­ti­on in silence for the Last Post ! 

ZAPFENSTREICH

ZWEITER SPRECHER(David Bart­lett)  … They shall grow not old, as we that are left grow old. Age shall not wea­ry them nor the years con­demn. At the going down of the sun and in the mor­ning we will remem­ber them … 

MEHRERE STIMMEN  We will remem­ber them… 

STIMMENGEWIRR UND VERKEHRSLÄRM SETZEN WIEDER EIN / EINE FOLKLORISTISCHE MUSIK

Autor  Da geht ein Papp­be­cher her­um –  mit gutem, altem Whiskey! 

Auf Cap­tain Andrews !” Und jetzt ab in die Cafés am Marktplatz. 

Das reins­te Mit­tel­al­ter, wie gemalt ! Und so gut erhalten! 

HISTORIKER (DEUTSCH)  Der gan­ze Stadt­be­reich ist von der deut­schen Artil­le­rie zer­schos­sen wor­den. Bei der Zwei­ten Schlacht von Ypern – das ist April / Mai 1915 – war dann die Beschie­ßung so stark – dann hat man die Bevöl­ke­rung end­gül­tig evakuiert. 

Autor  Ypern, Ieper oder Wipers (im Jar­gon der  Eng­län­der) war 1918 prak­tisch aus­ra­diert, ein fla­cher Schutt­hau­fen wie spä­ter Sta­lin­grad, wie die Alt­stadt­ker­ne von War­schau oder Dan­zig — vier Jah­re lang gehal­ten von den Eng­län­dern, bela­gert und zer­schos­sen von den Deutschen. 

HISTORIKER (DEUTSCH) Eines der weni­gen Gebäu­de, die wäh­rend des Kriegs nicht voll­stän­dig zer­stört wur­den, war das Gefäng­nis – also müs­sen die Mau­ern sehr gut gewe­sen sein.

STADTFÜHRERIN (DEUTSCH)  … Und man sag­te, dass 1919, als alles vor­bei war, ein Rei­ter über die Stadt schau­en konn­te – also nichts war höher als der Rei­ter, der da war … Das Bild sagt alles …

BATTLE FIELD TOUR (I) / KARTEN WERDEN AUSGEBREITET / BERATUNG 

AM STRASSENRAND / IM HINTERGRUND DIE GERÄUSCHE EINER SCHNELL-STRASSE

STIMMEN  … The motor­way goes up to this part … Tyne Cot … The rail­way line … Tha­mes bun­ker … This is still the ori­gi­nal rail­way line … When we come in to Zon­ne­be­ke we turn left and then we turn right… 

Autor  Die Uren­kel von Cap­tain Andrews auf der Suche nach dem Ort, wo ihn 

die deut­sche Kugel noch im letz­ten Augen­blick erwischt hat, damals ‑1915. 

STIMMEN  

Autor  Ihr Gui­de heißt David Bart­lett. Einer der vie­len Eng­län­der hier. Hat sich mit den Toten eingerichtet. 

STIMMEN  …  Ever­y­thing was a mud­dy morast … They would have had to erect signs to say: This is Zon­ne­be­ke, this is West­hoek – the­re was not­hing left …

Spre­cher  Damals nur Morast. Die muss­ten Schil­der auf­stel­len. Von den Ort­schaf­ten war nichts mehr übrig…

Autor  Das sind die “Kil­ling Fields”, die Blutä­cker… Zu Anfang war der Krieg noch Hand­ar­beit. Man muss­te laden, schie­ßen, zusto­ßen, das Bajo­nett im Feind her­um­dre­hen … Hier war alles Front. 

Heu­te eine Fried­hofs­land­schaft. Rund um Ypern 150 bri­ti­sche Soldatenfriedhöfe. 

Spre­cher  …Enclo­sure Nr. 3 — Elzen­wal­le Bras­se­rie Ceme­tery — Ridge Wood Mili­ta­ry Ceme­tery — Bedford House Ceme­tery — Hedge Row Trench Ceme­tery — Larch Wood Ceme­tery — Rail­way Dugouts Buri­al Ground — Blau­we­po­ort Farm Ceme­tery — 1st Aus­tra­li­an Tun­nell­ing Memo­ri­al Hill 60 …

IN DER STADT / FÜHRERIN (DEUTSCH)  Schon 1919 kamen vie­le Tou­ris­ten … Kata­stro­phen­tou­ris­ten … Und man hat­te schon Füh­rer geschrie­ben, man mach­te Cafés … Das war eigent­lich der Anfang …

HISTORIKER  Die­se “Miche­lin-Batt­le­field-Tours”, die kom­men schon 1919 auf den Markt. Und es ist inter­es­sant, dass Miche­lin heut­zu­ta­ge noch eine Son­der­kar­te hat, wo all die Fried­hö­fe drauf sind.

Spre­che­rinHotel Bri­tan­nic, The Albi­on Hotel, Tea­room, The Times Bar, 

Old Tom…

HISTORIKER  Wir haben kaum Kos­ten damit – die Fried­hö­fe wer­den von den Bri­ten selbst gepflegt. Also für die Ecke ist das heut­zu­ta­ge ganz klar Gewinn. 

BATTLE FIELD TOUR (II) / BARTLETT  … This is point A … The bot­tom of the trench line … This is D … A, B, C, D …  (HANDYSIGNAL)

Autor  “…In Fland­ers fields the pop­pies blow / Bet­ween the cros­ses, row on row /
That mark our place … We are the Dead …”  John McC­rae schrieb das 1915. 

1918 war er tot. Die “Kil­ling Fields” – um- und umge­gra­ben, gut gedüngt – waren vol­ler pop­pies – Klatsch­mohn – nach dem “Gro­ßen Krieg”. Blutrot.

IN-FLANDERS-FIELDS”- MUSEUM EINBLENDEN 

WEIBLICHE STIMME (LAUTSPRECHER / DEUTSCH)  … Wenn man alle die­se Ver­wüs­tun­gen sieht, die bren­nen­den Dör­fer und Städ­te, die aus­ge­nom­me­nen Kel­ler und Spei­cher, die toten oder halb­ver­hun­ger­ten Tie­re, das brül­len­de Vieh in den Zucker­rü­ben­fel­dern, und dann die Toten, die Toten und Toten … 

Autor  “In Fland­ers Fields” heißt das Kriegs­mu­se­um in den Tuch­hal­len von Ypern. 

Piet Chie­lens, der Koor­di­na­tor, nennt es “ein Kriegs­mu­se­um mit Friedensbotschaft”. 

PIET CHIELENS (NIEDERLÄNDISCH)

Spre­cher  Wir haben einen Über­schuss an Toten hier: 100 000 Men­schen auf der Erde, 600 000 dar­un­ter. Ich müss­te an einem ande­ren Ort auf der Welt gebo­ren sein, um das nicht zur Kennt­nis zu neh­men ! Der Tod eines Sol­da­ten ist so unhe­ro­isch.  Zwei von drei Gefal­le­nen, die hat es ein­fach zer­ris­sen – eine Gra­na­te und Bumm. Kei­ne letz­ten Worte. 

CHIELENS  … Blown to bits …

ATMO HOCH UND WEG

Zwei­ter Spre­cher (ZITIERT)   “Die  Kerls da drü­ben muss­ten den­ken, wir sei­en blind oder dumm. Täg­lich kamen sie bei kla­rem Wet­ter auf den Turm, lie­fen auf der Platt­form her­um und gaben von oben mit der Hand Zei­chen. Blitz­schnell war von mei­nem Major der Ent­schluss gefasst, die Tür­me umzu­schie­ßen — “Na, das ist ja so ein Ziel für uns, die wer­den wir schon krie­gen!” — Schnell waren Befeh­le gege­ben, Mör­ser gela­den und – bums – saus­te die ers­te Gra­na­te im Bogen nach Ypern…”

Autor  Ein Kriegstagebuch:

Zwei­ter Spre­cher  “Mei­nen lie­ben Eltern gewidmet”. 

Autor  Tho­mas Friz,  frü­her ein Mit­glied der Grup­pe  “Zupf­gei­gen­han­sel”, hat es dem Muse­um vermacht. 

THOMAS FRIZ   Im Grun­de sind es die Impres­sio­nen mei­nes damals sehr jun­gen Groß-vaters, der sich alles von der See­le schreibt … Wenn ich als Enkel das lesen muss, wie bös­ar­tig die Eng­län­der sind und “denen haben wir’s mal wie­der gege­ben”, und wo die zwei Eng­län­der da oben am Turm run­ter­gu­cken, und dann der Groß­va­ter schreibt: “Da wird aber drauf gebal­lert, dass die Hei­de zit­tert !” So ganz zynisch eigent­lich, aber so frech auch … Plötz­lich war Ruhe, die hat man run­ter­ge­holt … Es ist har­te Kost ! Groß­va­ter war Pfar­rer !  Der war total ver­narrt in die­se natio­na­le Auf­bruchs­stim­mung wie eben alle: Und ich kann mich noch erin­nern – wir waren immer in den Som­mer­fe­ri­en bei mei­nem Groß­va­ter im Pfarr­haus – und wenn der Opa vom Krieg erzähl­te, das war fei­er­lich. Das war Kino !

Zwei­ter Spre­cher  “… Ein Beben drü­ben im gan­zen Bau, und hier auf den 

Gesich­tern der Offi­zie­re ein befrie­dig­tes Lachen. Das war ein Kunst­stück ! Jetzt folg­te Schuss auf Schuss. In sich zusam­men brach der Turm. Denen, die da oben so wag­hal­sig gestan­den und beob­ach­tet, wird wohl die Lust zum Ausschauen 

ver­gan­gen sein…”

MUSEUMSAKUSTIK: EIN HEFTIGER GRANATEINSCHLAG

Autor  Wir betrach­ten ein Modell des zer­stör­ten Ypern 1918, und wir sehen Dres­den und Ber­lin 1945.

FRIEDENSKONZERT-ATMO EINBLENDEN 

An die­sem Abend tritt Tho­mas Friz bei einem Frie­dens­kon­zert auf dem Tyne Cot Ceme­tery auf, dem größ­ten Sol­da­ten­fried­hof des Bri­tish Empire. 12 000 strah­lend wei­ße Grab­stei­ne, umge­ben von Mais­fel­dern und Wie­sen mit schwarz­bun­tem Rind­vieh. Zwi­schen den Grä­bern spie­len die Kinder. 

Ein Text von Kurt Tuchol­sky, Melo­die Hans Eißler.

FRIZ SINGTDER GRABEN

Mut­ter, wozu hast Du Dei­nen auf­ge­zo­gen / Hast Dich zwan­zig Jahr’ um ihn gequält ? /

Wozu ist er Dir in Dei­nen Arm geflo­gen / Und Du hast ihm lei­se was erzählt? / Bis sie ihn Dir weg­ge­nom­men haben /  Für den Gra­ben, Mut­ter, für den Graben! (…)

EIN OMNIBUS HÄLT / LUFTDRUCKBREMSE / ENGLISCHE TOURISTENGRUPPE  STEIGT AUS / 

Autor  Das­pri­va­tes Kriegs­mu­se­um an der N 8,  gleich neben dem Erleb­nis­park mit der höchs­ten Was­ser­rutsch­bahn Europas. 

GERÄUSCHE UND GEKREISCH AUS DEMBELLEWAERDEPARK”   

Man betritt das Muse­um durch eine Gas­se aus Sand­sä­cken. Der Ein­gang von Mör­ser­gra­na­ten flan­kiert. An der Rezep­ti­on ein reich­hal­ti­ges Ange­bot an trench art, Schüt­zen­gra­ben-Kunst: Zün­der und Patro­nen, blank poliert, mit Gold­kett­chen. Toys for boys.

FREMDENFÜHRERIN  Be careful – the­re is a slo­pe here ! 

IM INNEREN DES MUSEUMS:

FREMDENFÜHRERIN  Look here – I explain the map that you can under­stand the war … The fist batt­le here was a Ger­man attack, 1914 … 1915 ano­ther Ger­man attack … 1917 Pas­send­a­le battle … 

Spre­che­rin  Der ers­te deut­sche Angriff … der zweite … 

FREMDENFÜHRERIN  If the Ger­mans suc­cee­ded to catch Ieper, they should have rea­ched the coast and with their Big Ber­ta canon should have rea­ched Gre­at Bri­tain ‘cau­se that could fire as far as 70 miles…

Spre­che­rin  Beim Fall von Ypern wäre Deutsch­land bis zur Küs­te durchgebrochen.

Und die “Dicke Ber­ta” schoß 70 Mei­len weit. Bis nach England.

FREMDENFÜHRERIN  I show you some­thing else: Gas 1915 !  The Ger­mans were using Chlo­ri­ne gas. It was in bot­t­les – thou­sands of them. And on the 22nd of April, 5 o’clock in the after­noon, the wind was good. So it was then, the famous gree­nish yel­lo­wish cloud came out of the field. 

Spre­che­rin  Am 22. April 1915, fünf Uhr nach­mit­tags, kroch zum ers­ten Mal die­se grün­lich­gel­be Wol­ke übers Schlacht­feld. Chlorgas.

FREMDENFÜHRERIN  They abso­lut­e­ly not knew what it was. And the Ger­mans – they were not very lucky with their gas eit­her. Becau­se after a while the wind chan­ged. And they had about 3000 kil­led by their own gas.

Spre­che­rin  Die hat­ten noch gar kei­ne Erfah­rung. Auch nicht die Deut­schen. Der Wind dreh­te. 3000 star­ben an ihrem eige­nen Gas.

GASALARM / JEMAND BETÄTIGT DIE BETREFFENDE EISENRÖHRE IM MUSEUM

Autor Gas­alarm —

TÜRGERÄUSCH  “Thank you – good bye !” 

STIMMEN / DIE GERÄUSCHE VON SPITZHACKEN UND SCHAUFELN

Autor  Das neue Indus­trie­vier­tel von Ypern – links eine Fens­ter- und Türenfabrik, 

in den Hal­len rechts wer­den Cham­pi­gnons gezüch­tet. Es stinkt nach Pferdemist. 

Zwei Jah­re haben sie noch Zeit – die “Dig­gers”, die­ser Club von Ama­teur-Kriegs­ar­chäo­lo­gen. Dann wächst end­gül­tig die Stadt darüber. 

JUNGER MANN (STELLT SEINE KOLLEGEN VOR / NIEDERLÄNDISCH

Autor  Metall­ar­bei­ter, Stu­dent, Elek­tro­ni­ker, Pen­sio­nier­ter Post­bo­te … Kein His­to­ri­ker wüss­te mehr über die­ses Schlachtfeld. 

André, der Vor­ar­bei­ter, zeigt ein Album. Das alles haben sie hier frei­ge­legt: unter­ir­di­sche Kom­man­do­stel­len, Tun­nel, Muni­ti­on und Sta­chel­draht, Bajo­net­te, Stahl­hel­me … Gür­tel­schnal­len, fal­sche Zäh­ne, Koch­ge­schirr, Besteck, pri­mi­ti­ve Gas­mas­ken, Erken­nungs­mar­ken, Pfei­fen, Stie­fel, Ehe­rin­ge …  Und natür­lich Waf­fen  — alles bes­tens kon­ser­viert in der blau­en Ton­er­de von Ypern.

Nie­mand bückt sich mehr nach den Gewehr­ku­geln, die über­all herumliegen. 

Eiser­ne Ern­te”, sagen die Bauern.

DIGGER (DEUTSCH)  … Deut­sche Linie da – bri­ti­sche Linie hier … Sie sehen den Abstand ! Kei­ne 100 Meter !  (NIEDERLÄNDISCH) Das ist ein Dra­ma und bleibt ein Drama !

(DEUTSCH)  Das ist vom Ers­ten Weltkrieg !

Autor  Ein Fet­zen Stoff von einer Mili­tär­de­cke. Ein­fach so (…) Ein Unter­stand, ein­ge­sackt im Lehm­bo­den, voll Was­ser. Schwar­ze Holzreste.

Spre­cher  (ÜBERSETZT)  Eisen­bahn­schwel­len und Windmühlenflügel …

DIGGER (DEUTSCH)  Das ist die Arbeit von den deut­schen Soldaten … 

Spre­cher  (ÜBERSETZT)   Block­bau­me­tho­de. Die Bri­ten haben das dann noch verbessert.

Autor  Ver­schie­de­ne Sti­le und Tech­ni­ken … Stellungsbaukunst … 

Spre­cher  Hier haben wir zwei deut­sche Sol­da­ten gefun­den … 22 Meter Abstand … Preu­ßi­sche Husaren… 

DIGGER (DEUTSCH)  Der eine lag hier, der ande­re hier …

Autor  50 Deut­sche haben sie hier aus­ge­bud­delt, in drei Jah­ren. “Jeder gefun­de­ne Sol­dat, der von uns ein Grab bekommt, ist ein Erfolg”, sagt ein blas­ser jun­ger Mann. 

Spre­cher  (ÜBERSETZT)  Wir suchen kei­ne Sol­da­ten, aber fin­den sie ! 

Die rufen nicht “Hier !”

Autor  Selt­sa­me Faszination .…

Spre­cher  (ÜBERSETZT)  Nach dem Krieg waren die Leu­te ein­fach abge­stumpft. Über­all Kno­chen. Kin­der spiel­ten Fuß­ball mit Toten­schä­deln. So ist das…

WIR BETRETEN DIE ST.MARTINS-KATHEDRALE / LEISE ORGELMUSIK

STADTFÜHRERIN (SPRICHT LEISE / DEUTSCH)  Das Inte­ri­eur der Kathe­dra­le ist auch treu nach­ge­baut wor­den …  Man hat eini­ge Sachen ret­ten kön­nen, wie zum Bei­spiel die Grab­mä­ler, die hier auch zu sehen sind… 

AUTOR  Und das war alles in Schutt und Asche hier ?

 STADTFÜHRERIN  Jaja ! … 

Autor  St. Mar­tin, zer­stört am 2. 11. 1914.  Von die­ser Leis­tung deut­scher Kano­nie­re hat der Groß­va­ter des deut­schen Sän­gers Tho­mas Friz in sei­nem Tage­buch geschwärmt.

STADTFÜHRERIN  Das ist “Maria von Toe­ne” , sie hat uns vor den Eng­li­schen beschützt im 14. Jahr­hun­dert und ist eigent­lich Schutz­hei­li­ge der Stadt gewor­den … Es hat nur acht Jah­re gedau­ert, dass man das alles so schnell wie­der auf­ge­baut hat … In acht Jah­ren, das ist ein Wunder! 

PIET CHIELENS (NIEDERLÄNDISCH)

Spre­cher  (ÜBERSETZT)  Chur­chill und sein Anhang woll­ten Ypern als Rui­ne bewahren … 

PIET CHIELENS  “… Ein sehr impe­ria­lis­ti­scher Stand­punkt … This is a holy place to the Bri­tish race…” 

Spre­cher  Ein Drit­tel aller Bri­ti­schen Kriegs­op­fer sind bei Ypern gestorben – 

250 000 von 750 000. Eine Viertelmillion !

Autor  Jules Coo­mans, der Stadt­ar­chi­tekt, hat­te einen Kof­fer vol­ler Bau­plä­ne nach Frank­reich geret­tet. Schon 1919 kamen die ers­ten Bewoh­ner zurück. Sie wohn­ten in Bara­cken auf dem Schlacht­feld. Stein für Stein wuchs Ypern wie­der aus dem Lehmboden.

HISTORIKER  Das war auch ein ganz Komi­scher – die­ser Koomans. Der ist hier um 1905 Stadt­ar­chi­tekt gewor­den, und der hat­te so den Gedan­ken, wie man in Köln noch im 

19. Jahr­hun­dert den Dom voll­endet hat … Der woll­te unbe­dingt zum Bei­spiel die Kathe­dra­le (da war der Spitz­turm nicht drauf) unbe­dingt gotisch, also neo-gotisch, fer­tig stellen. 

Sei­nen gro­ßen Tri­umph hat er eigent­lich gefei­ert, als er die Kathe­dra­le wie­der auf­ge­baut hat. Der Turm ist jetzt höher, als er je war. 

STADTFÜHRERIN  Das ist eigent­lich alles eine gro­ße Lüge. Man sagt auch immer: 

Die Lüge von Ypern” … Ypern ist eine gro­ße Lüge ! 

Autor  Von wei­tem, wenn die Tür­me aus dem Mor­gen­ne­bel über Rüben­fel­dern auf­tau­chen, gleicht Ypern immer noch einem Land­schafts­bild von Jan Vermeer. 

PIET CHIELENS (NIEDERLÄNDISCH)  

Spre­cher (ÜBERSETZT) Wenn du in die Innen­stadt von Ypern kommst – ja wo ist da der Krieg ? Nir­gends ! Du bist im Mit­tel­al­ter. In einem Neo-Mit­tel­al­ter frei­lich, wie es im 19. Jahr­hun­dert Mode war. Ypern ist heu­te mit­tel­al­ter­li­cher, als es jemals war – eine eher roman­ti­sche Remi­nis­zenz an die glor­rei­che Zeit der flä­mi­schen Städte.

Eine win­zi­ge Rui­ne hin­ter St. Mar­tin —  das ist alles was von der Zer­stö­rung übrig blieb. Und das ist das Pro­blem: Man will nicht wirk­lich ler­nen aus der Geschichte! 

IN-FLANDERS-FIELDS-MUSEUM

AUTOR Whe­re do you come from ?

ERSTER BESUCHER  Aus­tra­lia … My inte­rest is in mili­ta­ry history …

Autor  Die­ser Aus­tra­li­er inter­es­siert sich für Militärgeschichte.

AUTOR  And how are you satis­fied with this museum ?

ZWEITER BESUCHER  It’s a fair criticism … 

Autor  Das Muse­um ist OK – kri­tisch aber fair !

ERSTER BESUCHER  The­re is not much joy in war. But the­re is some  … com­ra­de­ship, ide­als – I mean, the­se are very posi­ti­ve things ! 

Autor  Na, viel Freu­de macht der Krieg ja nicht. Aber Kame­rad­schaft, Idea­le – sind das kei­ne Pluspunkte?

ZWEITER BESUCHER  The tra­gic thing is, that it hap­pen­ed again in 1939 and that would be tra­gic now if – becau­se of Sep­tem­ber 11th – some cra­zy Mus­lim-Chris­ti­an war breaks out. 

Zwei­ter Spre­cher  Das Tra­gi­sche war ja die Wie­der­ho­lung 1939. Und jetzt, nach dem 11. Sep­tem­ber, schla­gen sich viel­leicht die Mos­lems und die Christen!

BESUCHERIN  … The sheer num­bers of peo­p­le and hor­ses  is mind buggling … 

Spre­che­rin  Die­se Men­ge an Leu­ten und Pfer­den – das haut einen um! 

BESUCHERIN  … Things you don’t think about – all the noi­se – so much sound ! It must have been ter­ri­ble !  It was going on all the time ! 24 hours a day ! How for­t­u­na­te we are that we did­n’t have to go through it! 

Spre­che­rin  Wer denkt schon an den gan­zen Lärm – das muss ja schreck­lich gewe­sen sein ! 24 Stun­den am Tag ! Was haben wir ein Glück, dass uns das 

erspart blieb !

DRITTER BESUCHER The­re can’t be a hap­py side of war ! The­re is not­hing hap­py about war. I mean – it’s atro­cious that we keep doing it ! 

Spre­cher  Nein, der Krieg hat über­haupt nichts “Schö­nes”. Ist das nicht gräss­lich, dass wir so weitermachen?

VERKEHRSGERÄUSCHE  / SOUNDCHECK EINER BAND

MOPED / KOMMT UND WIRD ABGESTELLT

ERSTER JUGENDLICHER  (NIEDERLÄNDISCH)  

Autor  Kriegs­mu­se­um, Zap­fen­streich … Man­che fin­den das ja inter­es­sant, sagt der jun­ge Mann vor dem Musik-Café. Wir aber nicht. 

AUTOR  Why not ?

SEIN KUMPEL LÄSST MIT ABSICHT DEN MOPED-MOTOR AUFHEULEN

AUTOR Thank you – you are great !

ERSTER JUGENDLICHER  (NIEDERLÄNDISCH

Autor  Sie trin­ken lie­ber Bier (MÄDCHEN LACHT

ZWEITER JUGENDLICHER (NIEDERLÄNDISCH)  

Autor  Er sagt: Alles dreht sich hier nur um den Krieg … Über­all Friedhöfe…

ERSTER JUGENDLICHER  (ENGLISCH)  The ceme­ter­ies are always the same … 

I think – it’s good for tou­rism, but … It’s a show … It’s always the same show… 

It’s com­mer­cia­li­sing war ! They only have the muse­um to get some tou­rists here!

All the ceme­ter­ies here … 

Autor  Die Fried­hö­fe, das Muse­umalles nur Show. Gut für den Tou­ris­mus. Der Krieg wird kommerzialisiert.

ANDERER JUGENDLICHER (ENGLISCH) … And the Bel­gi­an cho­co­la­te, of cour­se ! The Bel­gi­an cho­co­la­te … Eng­lish peo­p­le pay much too much for the chocolate… 

Autor  Fried­hö­fe und Scho­ko­la­de. Die berühm­te bel­gi­sche Schokolade. 

Die Eng­län­der zah­len dafür ein Heidengeld !

ERSTER JUGENDLICHER  I live in a place whe­re the­re are – I guess – in one kilo­met­re cir­cle the­re about five ceme­ter­ies … I used to play on them as a kid. So I did­n’t rea­li­ze they were actual­ly ceme­ter­ies of sol­diers … We are just used to it – all tho­se white litt­le rocks stan­ding her … 

Autor  Dort, wo er wohnt, sind fünf Sol­da­ten­fried­hö­fe in einem Kilo­me­ter Umkreis. 

Als Kind hat er dar­auf gespielt – und er hat sich nichts dabei gedacht. Man gewöhnt sich an die vie­len wei­ßen Stein­bro­cken, die ‘rum­ste­hen…

ANDERER JUGENDLICHER  You should do other things than muse­ums … It’s useless… 

If you look at TV, you see explo­ding faces all the time … If we look at the­se things, it does­n’t real­ly shock us any­mo­re  … It’s like that … If  I see in the muse­um the movie of a man who gets cut his leg off it does­n’t real­ly touch me becau­se I see so many peo­p­le get­ting (it) blown away on TV … That’s nor­mal now … It’s a game…

Autor  Er hält Muse­en über­haupt für nutz­los. Das Fern­seh­pro­gramm, sagt er, wim­melt von Grau­sam­kei­ten. Im Muse­um zei­gen sie den Film, wie ein Bein ampu­tiert wird, aber im Fern­se­hen — da siehst Du jeden Tag zer­stör­te Gesich­ter und abge-

trenn­te Glied­ma­ßen. Und es juckt dich nicht mehr. Ist wie ein Spiel.

ZWEITER JUGENDLICHER (NIEDERLÄNDISCH)

Autor  Fern­se­hen ist Gehirn­wä­sche. Das hat bei uns schon funktioniert.

VOICE PROCESSING (LABORATORIUM VON L &  H / ORIGINALAUFNAHME

Autor  Und­so klang die Zukunft … Sie hieß: Fland­ers Lan­guage Val­ley – eine gesuch­te Ana­lo­gie zum Kali­for­ni­schen Sili­con Val­ley. Ypern träum­te von einer High-Tech-Sied­lung für die Ent­wick­lung von Sprach­er­ken­nungs-Pro­gram­men. Inter­ak­ti­on zwi­schen Mensch und Com­pu­ter. Der Rech­ner als hoch­in­tel­li­gen­ter Skla­ve – Du redest Deutsch und Dein Geschäfts­part­ner ver­steht Dich auf Japa­nisch. In Sicht­wei­te der mit­tel­al­ter­li­chen Sky­line  krea­ti­ve Wol­lust. Geis­tes­blitz­ge­wit­ter. Ein olym­pi­sches Dorf für die Top-Stars der IT-Bran­che. Trai­nings­camp für Gehirnakrobaten. 

KULISSE WEG

Und alles die Idee von zwei Nach­barn: Jo Lern­out und Pol Hauspie. 

Er hat sie gekannt:

Bart N. (NIEDERLÄNDISCH)

Spre­cher  (ÜBERSETZT)  Die waren wie Brü­der, wie Zwil­lin­ge. Paul Hau­spie, Buch­hal­ter aus Pope­rin­ge, expe­ri­men­tier­te mit Infor­ma­tik. Nacht für Nacht saß er 

am Com­pu­ter. Lern­out kommt aus Zil­le­be­ke dicht bei Ypern. Bei den bei­den hat es ein­fach klick gemacht !

Jo war mehr der Tech­ni­ker. Pol konn­te Men­schen moti­vie­ren. Die zwei funk­tio­nier­ten per­fekt. Pol hat­te etwas Mis­sio­na­ri­sches. Er woll­te West­flan­dern aus der Ver­sen­kung holen.

Die Leu­te hier waren mut­los gewor­den. Krieg und immer nur Krieg – Fried­hö­fe, Denk­mä­ler, Tod. Nun soll­te West­flan­dern zur pro­gres­sivs­ten Ecke Euro­pas werden. 

DEMO: SPRACHERKENNUNGS-PROGRAMM

Spre­cher Vie­le Mit­tel­ständ­ler haben in ihr Fland­ers Lan­guage Val­ley gro­ße Sum­men inves­tiert  … Bäcker, Metz­ger …  Ganz Ypern zog mit.

BÜRGERMEISTER (NIEDERLÄNDISCH)

Spre­cher  Die Bot­schaft war: Wir sind eine leben­de Stadt …

Autor  … sagt der Bürgermeister …

Spre­cher  …und Fland­ers Lan­guage Val­ley hät­te dazu beigetragen.

BÜRGERMEISTER  It was an oppor­tu­ni­ty … We have to know that until the Seventies 

most young peo­p­le­had no chan­ce to find a job here in this regi­on. They had to work in Gent, Ant­werp and Brussels. So this was an oppor­tu­ni­ty for young peo­p­le who had a degree at uni­ver­si­ty  to find a job here in this regi­on.  It was a uni­que oppor­tu­ni­ty – ever­y­bo­dy thought, and ever­y­bo­dy belie­ved in that tech­no­lo­gy and in that project.

Spre­cher  Jun­ge intel­li­gen­te Leu­te hat­ten ja kei­ne Chan­ce in die­ser Gegend. Sie gin­gen alle weg – nach Gent, Ant­wer­pen, Brüs­sel. Das war nun die Gele­gen­heit.

Jeder hier glaub­te an das Projekt.

Ypern auf dem Trip, wie bene­belt. Jeder will dabei sein, wenn der Wohl­stand ausbricht.

VOICE PROCESSING HOCH UND WEG

BART N. (NIEDERLÄNDISCH)

Spre­cher  Die Bom­be platz­te, als die SEC in New York, die Nasdaq und Easdaq kon­trol­liert, die Korea­ni­sche Nie­der­las­sung von L & H aufs Korn nahm. 

14 Pro­zent Umsatz soll­ten von dort stam­men. Das Wall­street Jour­nal brach­te Repor­ter und Detek­ti­ve auf Trapp. Was sie fan­den, war mehr eine Brief­kas­ten­fir­ma – ein lee­res Büro mit ein paar Com­pu­tern drin. Nie­mand hat­te die­sen Fir­men­zweig jemals kontrolliert. 

Flugs war die CIA im Spiel. Jo Lern­out war ganz sicher, dass “Ame­ri­ka” L & H ver­nich­ten wollte. 

Die Leu­te haben bis zuletzt  Antei­le gekauft. Es hieß nur: kau­fen, kau­fen ! Die Bank­rott-Nach­richt war unbe­greif­lich ! Da hat­ten zwei, die jeder kennt, Mil­li­ar­den in den Sand gesetzt. Trotz­dem – nie­mand war ihnen wirk­lich böse. Jo und Pol durf­ten ein­fach nicht die Böse­wich­ter sein. “Ame­ri­ka”, “die Mul­ti­na­tio­nals”, “die Kon­kur­ren­ten” waren schuld ! So denkt immer noch die Mehrheit.

Autor  Die Buch­sta­ben von L & H sind längst ver­schwun­den. They had a dream …

AUTOR  Whe­re is your money? 

Autor  Und Ihr Geld ?

BART N.  It’s gone … 

Spre­cher  Weg!  

Autor  Und Ypern blieb auf sei­nen Toten sitzen.

IN-FLANDERS-FIELDS-MUSEUM

MÄNNLICHE STIMME (LAUTSPRECHER / DEUTSCH)  … Ich war auf dem äußers­ten Ver­bands­platz, der direkt an dem äußers­ten Schüt­zen­gra­ben liegt – mit­ten in der gro­ßen Kano­na­de vor Ypern. In dem halb­dunk­len Unter­stand halb ent­klei­de­te, blut­über­ström­te Männer…

WEIBLICHE STIMME  They were very pathe­tic, the shell-shot boys; and a lot of them were very sen­si­ti­ve about the fact that they were incon­ti­nent. They say: I’m ter­ri­bly sor­ry about it, sis­ter. It’s shaking me all over and I can’t con­trol it ! 

Spre­che­rin (ÜBERSETZT)  Ein jäm­mer­li­cher Anblick – die­se Jungs, die es erwischt hat­te. Vie­le mach­ten dau­ernd ins Bett. “Schwes­ter, es tut mir so leid. Ich kann doch nichts dafür!” 

PIET CHIELENS (NIEDERLÄNDISCH)

Spre­cher  Das Muse­um sagt, ohne dass es an der Wand geschrie­ben steht:

Nie wie­der Krieg !” 

AUTOR (ENGLISCH)

Autor  Aber ist das nicht ein gera­de­zu ver­zwei­fel­ter Ver­such, den Leu­ten das in die Köp­fe zu hämmern? 

CHIELENS  Too obvious ? 

Autor  Alles … viel­leicht zu deut­lich ? fragt mich Piet Chie­lens, der Museumsmissionar.

Spre­cher  (ÜBERSETZT)  Das haben wir wie­der und wie­der dis­ku­tiert … 

Aus unse­rem­Mu­se­um spricht der ernüch­ter­te Sol­dat vom Kriegs­en­de 1918. 

Unser Muse­um will nicht die Stim­me von 1914 sein, als der Krieg noch ein Mit­tel der Poli­tik war. 

AUTOR (ENGLISCH)

Autor   Nicht jeder wird die­sen Stand­punkt unbe­dingt teilen …

CHIELENS (NIEDERLÄNDISCH)  

Spre­cher  Natür­lich … Vie­le der bri­ti­schen Besu­cher, sicher nicht alle, den­ken noch immer wie Robert Brook: 

CHIELENS (ENGLISCH)   “If I should die / think only this of me / that the­re is a cor­ner of for­eign field / that is fore­ver England…”

Spre­cher  „Die Ecke, wo ich begra­ben bin, ist und bleibt ewig England”

Wir Bel­gi­er sind Pazi­fis­ten gewor­den. Und ich bin ein Pro­dukt von die­sem Land, das ist alles ! Beson­ders die Leu­te von Ypern haben ihre Lek­ti­on gelernt. Als es noch die Wehr­pflicht gab, hat­te unser Bezirk die höchs­te Zahl an Ersatzdienstleistenden.

GUY GRUWEZ (ENGLISCH UND NIEDERLÄNDISCH

We must not vic­ti­mi­se the sacrifice … 

Autor  In die­sem Tuch­hal­len-Muse­um wer­den alle zu Opfern erklärt, beklagt der Chair­man der Last Post Asso­cia­ti­on. Er mag nicht das Gere­de vom Kanonenfutter.

Die Men­schen, sagt er, kämpf­ten hier fürs Vaterland.

GUY GRUWEZ  … to fight for king and coun­try …You have pri­mar paci­fists and you have paci­fists who think!

Spre­cher  Nach sei­ner Ansicht gibt es zwei Sor­ten Pazi­fis­ten: die klu­gen und die nai­ven. Die nai­ven schie­ben ein­fach alles den Minis­tern und den Gene­rä­len in die Schuhe.

GUY GRUWEZ  Of cour­se they made ter­ri­ble errors and they sacri­fi­ced much too many men. That’s a fact.

Spre­cher  Sie haben schreck­li­che Feh­ler gemacht. Und es stimmt, dass sie manch­mal viel zu vie­le Män­ner opfer­ten. Unse­re Tra­di­ti­on aber ist… Dankbarkeit! 

We remem­ber !

MENENTOR / DICHTE ATMOSPHÄRE / ZAPFENSTREICH

REDNER  … They shall grow not old, as we that are left grow old. Age shall not wea­ry them nor the years con­demn. At the going down of the sun and in the mor­ning we will remem­ber them…

STIMMEN  We will remem­ber them…

EIN SCHOTTISCHER PIPER / LANGSAM AUSBLENDEN

Absa­ge

➤Fea­tures (deut­sch/­In­fo-Tex­te)