Lenin kehrt zurück

Eine Zeit­rei­se zum Fin­ni­schen Bahn­hof in St.Petersburg

DLR Ber­lin 2000 – Dau­er 53:53 – Erzähler/in: Tho­mas Vogt,Tina Engel

Dies­mal kommt Wla­di­mir Iljitsch nicht im plom­bier­ten Wag­gon als “Zeit­bom­be” mit deut­schem Pas­se­par­tout, um den Bür­ger­krieg anzu­zet­teln. Er trifft Ers­ter Klas­se im “Sibelius”-Express aus Hel­sin­ki ein, und wie jedes Mal bei Ankunft des inter­na­tio­na­len Schnell­zugs schep­pert die St.Petersburger Hym­ne aus den Laut­spre­chern. Damals, im April 1917, ver­hieß er dem Petro­gra­der Pro­le­ta­ri­at vom Pan­zer­wa­gen “Feind des Kapi­ta­lis­mus” her­ab das gol­de­ne Zeit­al­ter. Jetzt geht Lenin inko­gni­to an der Loko­mo­ti­ve Nr. 293 vor­über, die als Denk­mal an sei­ne kur­ze Flucht nach Finn­land im Som­mer 1917 erin­nert, über den Lenin-Platz und durch das recht trost­lo­se Vier­tel auf der Wybor­ger Sei­te. Und er sieht und hört, was von sei­nem Traum geblie­ben ist. Das Mikro­phon des Autors regis­triert die Tag- und Nacht­ge­räu­sche der Stadt rund um den Fin­ni­schen Bahn­hof: Sze­nen mit Bahn­be­am­ten, Rei­sen­den, Stra­ßen­händ­lern und trot­zi­gen Alt­kom­mu­nis­ten, mit Bett­lern und Obdach­lo­sen und einer Agi­ta­to­rin der “Juden für Jesus” (Haupt­sitz San Francisco).

Ein Fea­ture über Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart des zweit­größ­ten Bahn­hofs von St.Petersburg und sei­ner Umge­bung — und ein knap­pes Jahr­hun­dert sowjetisch/russischer Geschich­te.

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